Frage an das Bezirksamt:
Wie viele Straßenbäume sind in Friedrichshagen in den letzten 10 Jahren gefällt und wie viele neu gepflanzt worden?
Antwort:
Es gab 950 Fällungen und 125 Neupflanzungen
Quelle: 2015-03-25_0719KAAntwort
Leider ist die Zahl der Fällungen von Bäumen in Friedrichshagen in den vergangenen zwei Jahren erheblich gestiegen. Fällungen gab es unter anderem in der Bölschestraße, Lindenallee, Klutstraße, Dreiserstraße, Karutzseestraße, im Goldmannpark, in der Ahornallee, Wupatzseestraße und der Scharnweberstraße. Wenn das derzeitige Tempo der Baumfällungen beibehalten wird, ist der grüne Ortsteil Friedrichshagen bald kahl. Die o.g. Zahlen sprechen für sich.
Offener Brief an die BVV und die Bezirksverwaltung
Anfang Februar nahm dies eine Gruppe engagierter Bürger, sowie der Bürgerverein und wir zum Anlass, um einige Fragen und Forderungen an die BVV und die Bezirksverwaltung zu richten. In einem offenen Brief (2015-02-15_Offener Brief Baumfällungen) wurde u.a. gefordert, geplante Fällungen mit einem längeren Vorlauf anzukündigen und verstärkt dem Grundsatz zu folgen, dass Pflege und Erhalt vor Fällung geht. Ein kranker Baum, der gepflegt wird, kann sich in den allermeisten Fällen erholen. Erinnert sei an jene Ulme, die im Müggelpark angrenzend an die Ehrlich-Villa steht. Bei diesem Baum hatte die Fällung bereits im Kronenbereich begonnen. Naturschützer konnten die endgültige Fällung dieses Baumes verhindern, weil er Nistplatz ist. Heute ist diese Ulme, die bereits der Krone beraubt war, wieder ein vitaler Baum. Auch die Kastanie in der Scharnweberstraße/ Ecke Kastanienallee, die vor Jahren für einige Aufregung sorgte und deren Fällung verhindert werden konnte, steht als vitaler Sauerstoffproduzent noch immer in voller Pracht.
Leere Kassen
Welche Gründe auch immer letztlich dazu führen, dass ein Baum gefällt werden muss und wie die Entscheidungsprozesse dazu laufen: wenn angesichts leerer Stadtkassen und/oder anderer Prioritäten – erinnert sei an die unendliche Steuergeldgeschichte des BER – Nachpflanzungen nicht realisiert werden können, ist das ganz besonders schmerzlich.
Neue Straßenbäume
Aus diesem Grunde wirbt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt seit nunmehr drei Jahren um die Unterstützung aller Bürger für eine Stadtbaumkampagne. „Bäume sind Wohltäter“, liest man hier, denn „sie versorgen uns mit der nötigen Atemluft und werten unser Umfeld auf.“ Und weiter ist zu lesen, dass die fehlende Ersetzung aus finanziellen Gründen für uns alle einen gewaltigen Verlust bedeute. Dies gilt in besonderem Maße für Friedrichshagen, das immer wieder damit wirbt, besonders „grün“ zu sein.
Im Herbst 2015 könnten auch in Friedrichshagen wieder im Rahmen dieser Kampagne Bäume gepflanzt werden, vorausgesetzt, es finden sich Spender dafür. „Wenn 500 Euro erreicht sind, gibt der Senat aus Landesmitteln den Rest dazu.“ Insgesamt kostet ein Baum sowie dessen Pflanzung und die Pflege in den ersten Jahren ca. 1.000 €.
Mitmachen
Gerne würden wir nicht nur wichtige Fragen stellen und Protest erheben, sondern auch aktiv etwas tun. Aus diesem Grunde widmen wir mit Unterstützung des Bürgervereins Friedrichshagen anlässlich des 25. Fest auf der Bölsche die Tombola diesem Projekt. Wir wollen ein Zeichen setzen. Helfen Sie mit.