25. Bölschefest am 9.+10. Mai 2015 und die Tombola
Einmal im Jahr, immer am 2. Wochenende im Mai: Handel, Wandel, Kunst & Trödel – auf der 1,2 km langen Bölschestraße in Berlin-Friedrichshagen erwarten die Besucher buntes Markttreiben mit besonderen Angeboten, Informationen und leckere Spezialitäten, es gibt Antikes, Trödel und Secondhand, aber auch Kunst und Manufakturwaren. Die Geschäfte sind am Wochenende geöffnet und laden zum Stöbern ein. Auf dem Marktplatz sorgt das Bühnenprogramm für beste Unterhaltung. Ein Höhepunkt vom Bölschefest ist das Feuerwerk über dem Müggelsee am Samstagabend.
Das „Fest auf der Bölsche“ verknüpfte all die Jahre auch immer wieder den Spaß mit dem Ernst. Im Rahmen des Bühnenprogramms und insbesondere auch durch die Ausrichtung einer Tombola werden auf Probleme im Kiez aufmerksam gemacht oder gute Projekte zum gemeinnützigen Wohl angeschoben und unterstützt. So auch in diesem Jahr. Neben dem festlichen und fröhlichen Treiben auf der Bölschestraße soll zum Jubiläumsfest das für den Ortsteil

so wichtige Thema „Bäume“ eine Rolle spielen. 950 Straßenbäume sind in den letzten 10 Jahren in Friedrichshagen gefällt worden – nur 125 nachgepflanzt. Das ergab eine Kleine Anfrage der BVV-Fraktion der Grünen (2015-03-25_0719KAAntwort). Bereits Anfang Februar nahm eine Gruppe engagierter Bürger, sowie der Bürgerverein und die Werbegemeinschaft Friedrichshagen den zunehmenden Kahlschlag zum Anlass, um etliche Fragen und Forderungen an die BVV und die Bezirksverwaltung zu richten. In einem offenen Brief 2015-02-15_Offener Brief Baumfällungen wurde u.a. gefordert, geplante Fällungen mit einem längeren Vorlauf anzukündigen und verstärkt dem Grundsatz zu folgen, dass Pflege und Erhalt vor Fällung geht.
Welche Gründe letztlich dazu führen, dass ein Baum gefällt werden muss und wie die Entscheidungsprozesse dazu laufen: wenn angesichts leerer Stadtkassen und/oder anderer Prioritäten – erinnert sei an die unendliche Steuergeldgeschichte des BER – Nachpflanzungen nicht realisiert werden können, ist das ganz besonders schmerzlich. Dies gilt in besonderem Maße für Friedrichshagen, das immer wieder damit wirbt, besonders „grün“ zu sein.

„Gerne würden wir nicht nur wichtige Fragen stellen und Protest erheben, sondern auch aktiv etwas tun. Aus diesem Grunde widmen wir mit Unterstützung des Bürgervereins Friedrichshagen anlässlich des diesjährigen Bölschefestes die Tombola dem Projekt »Bäume für die Bölsche – Unser Grün geht uns alle an!«. Wir wollen ein Zeichen setzen!“ sagt Regina Menzel, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Friedrichshagen e.V. und verweist auf die Stadtbaumkampagne der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die seit nunmehr drei Jahren um die Unterstützung aller Bürger wirbt. „Bäume sind Wohltäter, sie versorgen uns mit der nötigen Atemluft und werten unser Umfeld auf.“ Kann man auf der Website der Kampagne lesen, und dass die fehlende Ersetzung aus finanziellen Gründen für uns alle „einen gewaltigen Verlust an Lebensqualität“ bedeute.
Im Herbst 2015 könnten auch in Friedrichshagen wieder im Rahmen dieser Kampagne Bäume gepflanzt werden. Wenn 500 Euro erreicht sind, gibt der Senat aus Landesmitteln den Rest dazu. Insgesamt kostet ein Baum sowie dessen Pflanzung und die Pflege in den ersten Jahren ca. 1.200 €. Die ersten Pflanzorte sind bereits reserviert – nun bleibt die Spannung bis zum Sonntag, wieviele Bäume es letztlich werden können.
Schon jetzt ist sicher: 3 Bäume werden es bestimmt! Friedrichshagener Geschäftsleute stiften nicht nur die attraktiven Preise, sondern haben bereits in größerer Anzahl Lose geordert.
Und: Der Treptow-Köpenicker Kreisverband von Bündnis 90/ Die Grünen finden diese Aktion so prima, dass sie spontan signalisierten: „Wir lieben Bäume! Grün für grün!“ so der stellvertretende Bezirksgruppensprecher Jacob Zellmer, Mitglied der BVV Fraktion B90/Die Grünen und gab die Zusage für eine Spende über 500 €, die gemeinsam mit dem Erlös der Tombola an die Stadtbaumkampagne überwiesen werden können.
Tombola zum Bölschefest: 1 Los = 1 Euro, erhältlich an der Theaterkasse am Markt und bei den mobilen engagierten Losverkäuferinnen des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums.