+++UPDATE 12.02.2016+++
Eine Detailinformation mit weitreichender Wirkung und ein Appell
Langsam nur sickern die Informationen durch – hier eine Mitteilung über ein weiteres Teilprojekt und eine Präsentation dazu, unzählige Telefonate, viele Anfrage-Mails und sehr viele Nebensätze später: Das ganze Ausmaß zeichnet sich allmählich ab. Heute nun wurde auf Umwegen bekannt:
=> Wie uns nunmehr bekannt wurde, muss für die Bauarbeiten der Deutschen Bahn am Bahndamm und im Bereich des S-Bahnhofes die Durchfahrt unter der S-Bahn-Brücke für den Autoverkehr ab 24. Mai 2016 ++UPDATE++: bereits ab 23. März bis Ende November 2016 gesperrt werden. Ab April und für den selben Zeitraum soll der westliche Müggelseedamm zwischen Kreuzung Bölschestraße und Spreestraße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Somit sind 2 von 3 Zubringertangenten für lange Zeiträume dicht und auf der einen offenen Tangente werden sich neben dem gesamten Individual- und Lieferverkehr auch der Schienenersatzverkehr der S-Bahn und der Straßenbahn tummeln. Im Norden und Süden bilden Bahnstrecke und See nebst Spree natürliche Barrieren.
Ohne Frage sind alle geplanten Maßnahmen – ob sie nun einander bedingen oder zufällig zeitgleich aufeinander treffen – wichtig und richtig. Und man mag auch geteilter Auffassung sein, ob es besser ist, lieber ein schnelles Ende mit viel, dafür kurzem Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende zu haben. Eines ist sicher: die geplanten Maßnahmen in Summe werden erhebliche Auswirkungen auf die Friedrichshagener Geschäftswelt haben.
Einkaufsboulevard mit Erholungscharakter – ein „Ortsteilzentrum“ der ganz besonderen Art: die „Bölsche“ ist weit über ihre Kiezgrenzen stadtein- wie stadtauswärts bekannt und beliebt nicht nur wegen ihrer Lage mitten im Grünen und am großen Müggelsee, sondern weil sich hier auf ganz wundersame Weise einige Dinge erhalten haben, die es anderswo schon lange nicht mehr gibt: Kleine Läden, inhabergeführt, eine funktionierende Mischung aus Einzelhandel, traditionellem Handwerk, Dienstleistung, Gastronomie, Sport- und Kulturbetrieben. 220 Ladenlokale reihen sich auf 1,3 km zwischen Bahnhof und See lückenlos aneinander, die Angst, nicht zu wissen, in welcher Stadt man sich wohl befindet angesichts der immer überall gleichen Filialisten, kommt hier nicht auf. Zurecht sind alle stolz auf dieses „Biotop“ und es zieht auch von Jahr zu Jahr mehr Touristen an, die gern den Großstadttrubel mischen mit dem „Luftholen“ und dem „Seele baumeln lassen“. Wo, wenn nicht hier. Die Friedrichshagener Unternehmer leben schon immer zum größeren Teil von den „auswärtigen“ Kunden.
Wir hätten uns gewünscht, uns besser auf diese bevorstehenden Baumaßnahmen vorbereiten zu können. Dazu wäre Zeit für Planungsvorläufe nötig, die wir immer und immer wieder eingefordert haben. Zeit, um Warenlager anpassen zu können, die teilweise bis zu einem Jahr zuvor geordert werden. Zeit für Personalplanungen. Zeit, um etwaige eigene Renovierungspläne in Angriff zu nehmen. Zeit für Planung von gemeinsamen Marketingmaßnahmen, die die Umstände abmildern helfen. Zeit, um Hilfen zu organisieren, Zeit, um Fördertöpfe beantragen zu können, die bekanntermaßen nicht von heut auf morgen abrufbar sind. Zeit für Kommunikation und Information. Zeit, die wir nun nicht haben. Auf 2017 waren wir eingestellt => die geplante Sanierung der Straßenbahnschienen und die teilweise Neugestaltung des Straßenraumes der Bölschestraße. Die massiven peripheren Maßnahmen an den Tangenten und an der Bahnstrecke bereits ab Frühjahr 2016 erwischt uns kalt und zu kurzfristig.
Wir appellieren an alle, denen dieses Friedrichshagen lieb und wichtig ist. An die Politiker, uns zu zuhören und uns schnelle Wege der Unterstützung zu zeigen und diese mit uns gemeinsam zu gehen. An die Kunden von außerhalb, Geduld zu haben und Solidarität zu zeigen und trotz etwaiger Umstande trotzdem zu kommen. An die in Friedrichshagen wohnenden Kunden, einmal mehr die Läden direkt vor der Haustür zu „entdecken“ und einmal weniger aufs Online-Einkaufknöpfchen zu drücken. An die Menschen in den Ämtern, mutig und transparent Informationen weiterzugeben, auch wenn noch kein Amtsstempel drauf ist. An die Vertreter der Presse, Meldungen mit Augenmaß zu bringen und neben den schlechten Nachrichten auch die guten nicht zu vergessen…
Gemeinsam handeln – gemeinsam können wir das schaffen.
=> Die Bauträger werden ihre Planungen zur öffentlichen Informationsveranstaltung am 18.2.2016 um 19 Uhr in der Christophoruskirche vorstellen.
Bild/Grafik: www.pixabay.com